Montag, 15. Oktober 2012

"In Wahrheit wird viel mehr gelogen" von Kerstin Gier


Rückentext: Carolin ist sechsundzwanzig - und ihre grosse Liebe gerade gestorben. Wirklich gestorben, nicht nur im übertragenen Sinne tot. In ihrer Trauer muss sie sich nun mit ihrem spiessigen Exfreund um ein nicht gerade kleines Erbe streiten. Kein Wunder also, dass Caro sich das erste Mal in ihrem Leben betrinkt, zu einer Therapeutin geht und ein kleines Vermögen für Schuhe ausgibt. Und sich von Idioten umzingelt fühlt. Zum Glück ist Carolin in ihren schwärzesten Stunden nicht allein, und ihre besorgte Familie und ein ausgestopfter Foxterrier mit Namen "Nummer zweihundertdreiundvierzig" helfen ihr bei einem Neuanfang...


Meine Meinung: Überraschend, wie witzig das Werk (ein Werk ist es nämlich) ist, nicht nur die Geschichte an sich, nein, auch (oder vor allem) der Erzählstil macht einen grossen Teil des Lesevergnügens aus. Überraschend auch, welche traurige Lebenssituation eigentlich beschrieben wird, ohne auch nur ein bisschen bedrückend zu wirken.
Das Buch entlockt einem immer wieder ein Grinsen, hervorgerufen durch einige skurrile Gedanken, Situationen und Personen.
Überhaupt sind die Personen hier besonders erwähnenswert. Alle haben sie ihre eigenen Stärken und Schwächen und Kuriositäten, was die verschiedenen Charaktere einmalig macht. Carolin mit ihren etwas komplizierten Umgangsformen, eine Aussenseiterin weil sie so intelligent ist, schliesst man sofort ins Herz, wie auch ihren verstorbenen Mann. Dessen Familie aber stellt man sich - wie höchstwahrscheinlich von der Autorin gewollt - gleich sehr nervig und hochnäsig vor.

Jedes Kapitel wird mit einem Zitat und einem Kommentar zum Zitat eingeleitet, was einem auch oft schmunzeln lässt, manchmal aber auch einen Denkanstoss gibt - diese Idee gefällt mir!

Fazit: In jeder Hinsicht ein gelungenes Buch; ausgeprägter Humor und ein Schuss Sarkasmus sorgen garantiert für eine gute Laune!

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